Einleitung

Der Anbau von Pflanzen in deinem Gewächshaus bietet nicht nur den Pflanzen eine optimale Lebensgrundlage. Hier, wo viele Pflanzen auf engstem Raum gedeihen, herrscht auch für Schädlinge und Krankheiten ein gutes Klima.

Die häufigsten Probleme entstehen durch Pilzerkrankungen, Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten.

Du solltest unbedingt von vornherein geeignete Maßnahmen ergreifen, um dies zu unterbinden. Sind Schädlinge oder Krankheiten erst einmal auf dem Vormarsch wir es schwierig deine Pflanzen davon zu befreien.

In diesem Artikel erfährst du, welche Schädlinge im Gewächshaus es gibt, wie du sie erkennen kannst und welche Maßnahmen du gegen sie einleiten kannst.

Wie kommt es zum Schädlingsbefall?

Die meisten Erreger gelangen von außen in dein Gewächshaus. Die kleinen Tierchen sind auf der Suche nach Nahrung und einem schönen Plätzchen zum Leben. Genau das finden sie in deinem Treibhaus. Hier gibt es Nahrung im Überfluss und das Klima ist perfekt für die Tiere, um sich zu vermehren.

Sie dringen durch Spalten und Öffnungen, wie etwa offene Fenster und Türen ein und setzen sich in der Erde, an den Pflanzen oder der Umgebung fest. Sind sie erst einmal da, kommt es zur unkontrollierten Vermehrung und somit zu einer Überpopulation – dem Schädlingsbefall.

Weiterhin kann es sein, dass auch du die Schädlinge in dein Gewächshaus einschleppst. Etwa durch befallene Pflanzen, die du erworben hast oder auch durch eigene Setzlinge aus deinem Anzucht-Gewächshaus. Daher prüfe vor dem Einsetzen der Pflanzen, ob Schädlinge vorhanden sind. Wenn ja, setze sie vorab in ein Quarantäne-Treibhaus und befreie sie von den Schädlingen.

Eine weitere Möglichkeit Schädlinge in dein Gewächshaus zu bringen, ist die Erde, die du verwendest. Gekaufte Erde sollte frei von Schädlingen sein. Wenn du die Erde allerdings deinem Garten entnimmst oder selbst hergestellt hast, kann es sein, dass sich im Boden bereits Larven oder Eier befinden, die nur darauf warten sich zu entwickeln.

Welche Schädlinge gibt es?

Blattläuse

Läuse / Blattläuse

Blattläuse sind wahrscheinlich die häufigsten Vertreter von Schädlingen im als auch außerhalb deines Gewächshauses. Sie vermehren sich schnell und in der Masse können sie großen Schaden an deinen Pflanzen anrichten.

Käfer

Verschiedene Käfer

Es gibt eine Vielzahl an Käfern, die zum Problem werden können. Oben im Bild: der Junikäfer. Er richtet große Schäden an Blättern von Zierpflanzen an. Er ist schwierig zu bekämpfen.

Minierfliege

Fliegen

Diese kleinen Minierfliegen kommen das ganze ja an und in Zierpflanzen vor. Du erkennst sie an einem gelben Streifen auf dem Rücken. Die Fliegen greifen die Blätter der Pflanzen an und können mit Chemikalien oder Nützlingen dezimiert werden.

Trauermücke

Mücken

Die Trauermücke braucht es feucht und warm. Sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenem organischen Material. Sie kommen das ganze Jahr im Gewächshaus vor. Die Trauermücken können verschiedene Pilze und Viren verbreiten, die dann zu einer zusätzlichen Gefahr für deine Pflanzen werden.

Nematoden

Nematoden

Nematoden sind besser bekannt unter dem Begriff Fadenwürmer. Sie treten als Schädlinge im Gewächshaus, aber auch als Nützlinge in der Natur auf. Diese Fadenwürmer sind meist farblos und nur wenige Millimeter groß. Sie ernähren sich vorwiegend von Bakterien, Algen, Pilzen, Aas und Fäkalien.

Raupen

Diverse Raupen

Weitere Schädlinge sind Raupen vornehmlich von Motten, aber auch Schmetterlingsarten. Sie richten massive Schäden an den Blättern deiner Pflanzen an. Gut zu erkennen ist der Befall durch sichtbaren Blattfraß.

Spinnmilbe

Milben

Die bekanntesten Vertreter sind die Spinnmilben. Sie kommen in verschiedensten Formen vor und breiten sich an einer Vielzahl von Pflanzen aus. Auch diese Gattungen befallen die Blätter der Pflanzen und richten Schäden an diesen an.

Thripse

Thripse

Die Schädlinge kommen meist an Zimmerpflanzen vor. Sie ernähren sich vom Zellsaft der Pflanzen. Sie werden nur wenige Millimeter groß und sind durch die geringe Größe schwer zu erkennen. Wird der Befall nicht rechtzeitig bemerkt, entsteht eine große Population der Tierchen.

Wanzen

Wanzen

Bei den Wanzen gibt es viele verschiedene Arten, die sowohl zu den Schädlingen als auch den Nützlingen zugeordnet werden können. Wanzen kommen an Gemüsepflanzen, aber auch an Zimmerpflanzen vor. Sie schädigen die Pflanzenblätter und hindern diese am Wachstumsprozess.

Wolllaus

Schmierläuse

Schmierläuse oder auch Wollläuse kommen meist an Zimmerpflanzen vor. Gelegentlich befallen sie auch Gemüsepflanzen. Auch sie saugen den Pflanzen den Saft aus und lösen damit Fehlbildungen und Wachstumsstörungen aus.

Algen

Algen

Algen kann man den Pflanzen zuordnen, allerdings haben sie keine Blätter oder Wurzeln. Sie benötigen eine stehende Feuchtigkeit und möglichst geringen Luftaustausch, um zu gedeihen. Diese Bedingungen finden sie im Gewächshaus.

Mäuse

Nagetiere

Nagetiere wie Mäuse oder Ratten können auch zum Problem im Gewächshaus werden. Sie sind ständig auf Futtersuche und können den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen. Des Weiteren sind sie als Überträger von Krankheiten bekannt, die sie in dein Gewächshaus bringen können.

Schnecken

Schnecken / Weichtiere

Schnecken richten Schäden an den Pflanzen selbst und den Früchten an. Ein Schneckenbefall lässt sich leicht an den sichtbaren Schleimspuren der Tiere erkennen. Die Tiere vermehren sich rasend schnell. Ein Gelege kann bis zu 1000 Eier haben, wobei eine exponentielle Vermehrung stattfindet, wenn nicht eingegriffen wird.

Ameisen

Ameisen

Ameisen treten in großen Kolonien auf und vermehren sich rasend schnell. Ein Befall ist gut an den sichtbaren Laufwegen und kleinen Hügeln zu erkennen. Meist sieht man aber bereits die kleinen Tierchen in großen Mengen ihrer Arbeit nachgehen.

Wie kann ich das Eindringen von Schädlingen verhindern?

Um das Eindringen oder den Befall deines Gewächshauses durch Schädlinge zu vermeiden, kannst du einige Vorkehrungen treffen. Das große Problem bei einem Gewächshaus ist, dass für die Schädlinge perfekte Bedingungen, was das Klima und die Nahrungsversorgung anbelangt, vorfinden. Du wirst allerdings nicht ganz ausschließen können, dass sich Schädlinge im Gewächshaus einnisten und ausbreiten.

Folgende Tipps helfen dir den Schädlingsbefall zu vermeiden oder zumindest zu verringern:

  • Halte dein Gewächshaus stets sauber. Das bedeutet entferne Unkräuter umgehend und lasse keine Reste zurück. Lass keine organischen Reste von deinen Pflanzen liegen.
  • Verschließe alle Öffnungen, die ein Eindringen von z. B. Nagetieren ermöglichen. Fenster und Türen sind davon natürlich ausgeklammert.
  • Sorge für einen regelmäßigen Luftaustausch. Eine gute Belüftung und Luftzirkulation sind auch für deine Pflanzen wichtig.
  • Stelle außerdem sich das du keine permanent dauerhaft nasse Stellen im Gewächshaus hast. Die Oberflächen sollten auch abtrocknen können. So vermeidest du Algen und Schimmelbefall.
  • Achte vor dem Einsetzen deiner Jungpflanzen auf Schädlingsbefall. Setze auf keinen Fall befallene Pflanzen ein.
  • Benutze sterile und desinfizierte Erde aus dem Fachhandel. So schleppst du keine Larven und Eier von Schädlingen ein. Wenn du deine Erde selbst mischst, desinfiziere sie vor dem Einbringen.
  • Säubere und desinfiziere dein Gewächshaus am besten vor der neuen Gartensaison. Das hilft gegen Schädlinge im Gewächshaus vorzubeugen und ist leicht umzusetzen.

Wie du siehst, gibt es etliche Maßnahmen, mit denen du einem Schädlingsbefall vorbeugen kannst. Wenn du sie konsequent umsetzt, wirst du merklich weniger Probleme mit ungebetenen Gästen in deinem Gewächshaus haben.

Was kann ich bei Schädlingsbefall unternehmen?

Solltest du Schädlinge im Gewächshaus an deinen Pflanzen entdeckt haben, heißt es keine Zeit zu verlieren und geeignete Maßnahmen gegen den Befall zu ergreifen. Als allererstes musst du herausfinden, um welche Art von Schädling es sich handelt. Um dann die nötigen Maßnahmen zu ergreifen.

Gelbtafeln gegen Insekten im Gewächshaus

Prinzipiell gibt es verschiedenen Maßnahmen, um sich gegen den Befall zu wehren. Zum einen kannst du mit Nützlingen gegen die Eindringlinge vorgehen oder mit verschiedensten Hausmitteln (besprühen mit Pflanzenjauche), Fangeinrichtungen wie etwa Gelbtafeln, die Schädlinge in die Flucht schlagen. Weiterhin gäbe es noch die Möglichkeit, mit verschiedensten chemischen Produkten eine Dezimierung der Plage zu erreichen.

Bei wenigen Tieren kannst du auch versuchen diese abzulesen. Das geht zum Beispiel bei Schnecken noch relativ gut. Bei kleineren Tieren in großen Mengen lohnt sich der Versuch wahrscheinlich nicht.

Pflanzenjauchen

Wie bereits geschrieben ist, Pflanzenjauche eine vielversprechende Möglichkeit bestimmte Tiere zu vertreiben. Vorteil von Pflanzenjauchen: du kannst sie leicht selbst herstellen, da du die Zutaten wahrscheinlich in deinem Garten hast. Es ist ein ökologisches und nachhaltiges Produkt, weil es keine Chemikalien enthält.

Mit Brennnesselsud gegen Blattläuse vorgehen

Brennnesseljauche

Rezept für Brennnesselsud / Brennnesseljauche:

Für diesen Sud benötigst du einen 5 Liter Eimer halb voll klein geschnittener Brennnesseln. Dazu gibst du circa 2 – 3 Liter Regenwasser, sodass die Brennnesseln gut durchnässt im Eimer liegen. Den Eimer solltest du abdecken und für circa 24 Stunden ziehen lassen. Danach ist der Sud verwendbar. Achte aber darauf, dass dieser maximal 3 Tage haltbar ist und somit schnell verbraucht werden sollte.

Du kannst den Brennnesselsud mit einer Sprühflasche satt über die Läuse verteilen. Das im Sud enthaltene Nesselgift tötet die Blattläuse ab und der Bestand sollte sich recht schnell verkleinern.

Gelbtafeln gegen fliegende Insekten

Gelbtafel am Gewächshaus

Gelbtafeln aufhängen:

Leimtafeln kannst du zur Schädlingskontrolle oder bei wenig auftretenden Tierchen verwenden. Die Anwendung ist einfach. Du hängst oder legst die Tafeln im Gewächshaus aus und die Schädlinge bleiben an ihnen haften. So kannst du einerseits prüfen, ob und welche Schädlinge im Gewächshaus vorhanden sind und zum anderen kannst du den Bestand aktiv verringern.

Gelbtafeln helfen zum Beispiel bei Befall von Blattläusen, Fliegen, Thirpsen und Trauermücken.

Aber Achtung: Auch Nützlinge bleiben an den Leimtafeln hängen.

Nützlinge aussetzen

Gallmücke

Nützlinge gegen Schädlinge:

Eine weitere effektive Möglichkeit, um gegen Schädlinge vorzugehen, ist der Einsatz von Nützlingen. Nützlinge sind dabei natürliche Feinde der Schädlinge und verringern so den Bestand. Als Beispiel ist die Gallmücke (siehe Bild) oder auch Schlupfwespen sind die bekanntesten Vertreter. Du kannst sie bei Fachhändlern oder auch Online erwerben.

Vor dem Einsatz von Nützlingen musst du feststellen, welche Schädlinge im Gewächshaus vorhanden sind, um den passenden Nützling auszusetzen.

Schutzpflanzen gegen Schädlinge

Der Einsatz von Schutzpflanzen ist eine weitere Möglichkeit der Insektenplage Herr zu werden. Diese schützen deine Pflanzen vor Schädlingen und beugen Krankheiten vor. Die unerwünschten Plagegeister haben eine Abneigung gegen diese Pflanzen entwickelt und halten sich von ihnen fern. Zum Einsatz können auch stark riechende Kräuter oder Gewürzpflanzen kommen. Diese vertreiben die Eindringlinge mit ihren Duftstoffen.

Ringelblumen

Ringelblumen

Diese Pflanze hilft im Gewächshaus vornehmlich gegen Fadenwürmer. Ringelblumen kannst du ganz gezielt einsetzen. Auf eine Fläche von 8 m² benötigst du circa 8 Pflanzen.

Die Ringelblume ist nicht nur wegen ihrer Abwehrkräfte gegen Fadenwürmer bekannt. Aus ihr werden seit jeher schonende Heilmittel wie Ringelblumensalbe, Ringelblumentee oder Ringelblumenöl hergestellt. Diese Heilmittel helfen zum Beispiel bei schlecht heilenden Wunden, Verdauungsstörungen oder Ekzemen.

Tagetes

Tagetes

Der Duft der oder auch Studentenblume ist besonders hilfreich gegen Fadenwürmer, Ameisen und weiße Fliegen. Im Freiland bieten die Blumen Bienen und anderen Insekten eine gute Nahrungsquelle.

Aufpassen musst du bei Schnecken. Diese mögen Tagetes ungemein. So kann es sein, dass du beim Einsatz dieser Pflanze die Schneckenpopulation leicht erhöhst. Vorteil, wenn die Schnecken die Blumen fressen, halten sie sich von deinem Gemüse fern.

Basilikum

Basilikum

Durch den intensiven Geruch der Pflanze halten sich die Schädlinge im Gewächshaus von deinen Pflanzen fern. Basilikum ist in der Nähe von Tomatenpflanzen eine wunderbare Ergänzung. Durch den Duft werden Insekten angelockt, die deine Pflanzen bestäuben. Des Weiteren hilft die Pflanze auch gegen Mehltau und hält Fliegen fern.

Basilikum eignet sich hervorragend zum Vertreiben von Kohlweißlingen.

Kamille

Kamille

Die Kamillenpflanze ist eine der wohl bekanntesten Blumenpflanzen. Nicht nur wegen des gleichnamigen Tees, sondern auch wegen ihrer heilenden Wirkung bei verschiedenen Krankheitssymptomen ist sie bekannt.

Die Kamille hilft dir beim Vertreiben von Läusen, Thirpsen und Fadenwürmern (Nematoden).

Dill

Dill

Wenn du Dill anbaust, hast du gleich mehrere Vorteile. Dill vertreibt nicht nur Kohlfliegen, Möhren- und Zwiebelfliegen sowie Blattläuse, sondern hilft deinen Gemüsepflanzen beim Wachsen. Samen von Gurken, Tomaten, Salat und Möhren keimen viel besser, wenn Dill in der Nähe gepflanzt wurde.

Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse

Die Pflanze hilft primär rankenden Pflanzen wie Gurken und Tomaten vor dem Befall von Blattläusen oder der weißen Fliege. Kapuzinerkresse hält aber auch Schnecken fern.

Die Kapuzinerkresse hat sich auch zur Pflanzung unter Obstbäumen bewährt. Sie hält auch da die Blattläuse von den Bäumen ab.

Schädlingsbekämpfung mit chemischen Mitteln

Als weitere Möglichkeit gegen das Ungeziefer vorzugehen, sind chemische Schädlingsbekämpfungsmittel. Bevor du zu diesen Mitteln greifst, solltest du dir bewusst sein, was der Einsatz für Nachwirkungen oder Probleme nach sich zieht.

Der Einsatz von chemischen Mitteln könnte Auswirkungen auf deine Ernte haben. Im schlimmsten Fall sind deine Früchte oder Gemüse nicht mehr essbar. Außerdem kannst du nach dem Einsatz des Mittels die Früchte nicht direkt essen. Das Insektizid muss erst in der Pflanze abgebaut werden. Du kannst die Früchte nicht mehr einfach so direkt von der Pflanze essen. Vor dem Verzehr musst du diese unbedingt richtig waschen.

Es könnten dennoch Rest der Chemikalien in den Früchten verbleiben, die du dann mit auf deinem Teller landen. Klingt alles nicht so toll, oder? Deshalb versuche vorab eine ökologische Maßnahme, um die Schädlinge zu vertreiben. Oft ist es gar nicht nötig zur Chemiekeule zu greifen.

Welche Arten von chemischen Mitteln gibt es?

Pflanzenschutzmittel

Insektizide

Insektizide oder auch Pestizide werden zur Abtötung und Vertreibung von Insekten eingesetzt. Nachteilig ist beim Einsatz von Pestiziden, dass auch Nützlinge abgetötet werden.

Je öfter mit dem gleichen Mittel behandelt wird, umso mehr werden die Tierchen gegen den Wirkstoff resistent. Es empfiehlt sich daher zwischen verschiedenen Mitteln regelmäßig zu wechseln.

Herbizide

Herbizide sind Substanzen, die Pflanzen, wie etwa Unkräuter, abtöten sollen. Die Unkrautbekämpfungsmittel werden in verschiedene  Gruppen unterteilt. Die diese Gruppen wirken jeweils unterschiedlich auf die Pflanzen. Manche Gruppen wirken gezielt auf einzelne Pflanzen, andere wiederum auf ganze Pflanzengruppen.

Fungizide

Fungizide sind Wirkstoffe gegen Pilze und Sporen. Sie töten diese ab oder verhindern das Wachstum von Pilzen und Sporen. Die Wirkung lässt nach einiger Zeit nach. Deshalb müssen diese Stoffe wiederholt ausgebracht werden, um die Wirkung aufrechtzuerhalten.

Gewächshaus reinigen und desinfizieren

Vor der Gartensaison, genauer gesagt bevor du deine Aussaat beginnst ist es ratsam das Gewächshaus zu reinigen und zu desinfizieren. Optimalerweise erledigst du das noch vor der Winterpause. So kannst du in der neuen Saison gleich loslegen. Hintergrund der jährlichen Reinigung und Desinfektion ist es vorhandene Schädlinge, Bakterien, Pilze, Viren, Algen und Schimmel zu entfernen. Außerdem verringerst du die Chance neuen Ungeziefern Tür und Tor zu öffnen.

Gewächshaus reinigen

  1. Das Gewächshaus ausräumen. Entferne alle Gegenstände, Pflanzen, Pflanzenreste aus deinem Gewächshaus.
  2. Anschließend das Gewächshaus mit heißem Wasser gründlich reinigen. Möglichst auf Reinigungsmittel verzichten. Sollte der Schmutz hartnäckig sein, einfach das Wasser etwas einwirken lassen. Einfacher geht das ganze mit einem Hochdruckreiniger. Hier auf die Strahlstärke achten und den Strahl nicht allzu lange aus kurzer Distanz auf eine Stelle richten. Bei Polycarbonat-Platten als Verglasung können evtl. Schäden auftreten.
  3. Im Nachgang die gereinigten Flächen mit einem Tuch trocknen, um Wasserflecken zu minimieren. Wenn du dir den Schritt sparen willst, kannst du das Gewächshaus auch einfach trocknen lassen.
  4. Nachdem das Gewächshaus sauber ist, reinigst du auch die zuvor ausgeräumten Gegenstände und Werkzeuge. Je gründlicher du vorgehst, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du Schädlinge aus dem alten Gartenjahr in dein Gewächshaus schleppst.

Gewächshaus desinfizieren

  1. Nach der Reinigung des Gewächshauses kannst du die Flächen mit Desinfektionslösung aus dem Fachhandel desinfizieren. Einfache Zitronen oder Essiglösung tut es aber auch. Wichtig ist, dass du gründlich sämtliche Flächen mit der Lösung behandelst.
  2. Es empfiehlt sich auch das verwendete Gartenwerkzeug nach der Reinigung zu desinfizieren.
  3. Solltest du Schädlinge im Gewächshausboden festgestellt haben, so solltest du die Erde austauschen. Nimm als Ersatzerde am besten Erde aus dem Fachhandel. Diese ist bereits vom Hersteller aus desinfiziert. So kannst du sicherstellen, dass sich die Plagegeister aus dem alten Jahr nicht wieder vermehren und dir das Leben schwer machen.
  4. Nach dem Desinfizieren das Gewächshaus gut auslüften lassen.

Hilfsmittel für die Reinigung und Desinfektion

Reinigungseimer
  • Wasserfeste Kleidung und Schuhe
  • Handschuhe
  • Eimer, Bürste, Besen, Schwamm, Wasser
  • Tücher zum Trocknen / Scheibenabzieher
  • Hochdruckreiniger
  • Desinfektionslösung / Essigessenz / Zitronensäure

Bereits bei der Aussaat Schädlinge und Krankheiten vermeiden

Mit der Reinigung des Gewächshauses und der Desinfektion hast du bereits einen großen Schritt in Richtung schädlingsfreies Gewächshaus getan. Wenn du jetzt noch folgende Tipps für die Aussaat deiner Pflanzen beherzigst, bist du auf einem guten Weg wenig Probleme mit Ungeziefer und Krankheiten in deinem Treibhaus zu haben.

  1. Im Fachhandel gibt es Samen für Pflanzensorten, die weniger anfällig für Krankheiten sind.
  2. Kaufe möglichst veredelte Jungpflanzen. Diese Pflanzen sind weniger anfällig.
  3. Wenn du Jungpflanzen kaufst oder von einem Gartenfreund bekommst, prüfe diese vor dem Einsetzen auf Schädlingsbefall.
  4. Achte auf genügend Pflanzabstand im Gewächshaus. So kann die Luft besser zirkulieren und du vermeidest du eventuellen Pilzbefall.
  5. Vermeide Übergießen. Heißt: gieße so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Damit verhinderst du Staunässe und somit den Nährboden für Algen und Schimmel.
  6. Entferne regelmäßig das Unkraut im Gewächshaus. Dadurch lässt du die Nährstoffe bei deinen Kulturpflanzen und verhinderst die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen.
  7. Lagere keine Unkraut- und Pflanzenreste im Gewächshaus. Solche Häufen an organischem Material sind die beste Brutstätte für Ungeziefer und Krankheiten.

Die häufigsten Schädlinge im Gewächshaus

Nachfolgend haben wir dir eine Liste mit den häufigsten Schädlingen im Gewächshaus zusammengestellt. Du erfährst, wie du sie erkennen kannst und welche Maßnahmen du gegen sie ergreifen kannst.

Kellerasseln

Kellerasseln

Schadbild: Fraßschäden an der gesamten Pflanze

greifen an: Knollen, Zwiebeln

Bekämpfung:

  • Staunässe / Feuchtigkeit allgemein vermeiden
  • Köder in Form von Orangenschalen auslegen
  • ausgehöhlte Kartoffel / Möhre auslegen und dann absammeln
  • feuchtes zusammengeknülltes Küchentuch auf den Boden legen – dann die Asseln wegbringen
  • Letztes Mittel: chemische Tötungs- oder Vertreibungsmittel
Ameise

Ameise

Schadbild: großes Aufkommen der Tiere. Befallen große Teile der Pflanzen, insbesondere die Wurzeln.

Greifen an: alle Pflanzen im Gewächshaus und Freiland.

Bekämpfung:

  • Kräftige Düfte von Zitronen, Lavendel oder Minze vertreiben Ameisen auf natürliche Art.
  • Umsiedelung: Einen mit Holzwolle gefüllten Tontopf aufstellen. Die Ameisen werden sich dort einnisten. Nach ein paar Tagen, wenn die Tiere versammelt sind, die Ameisen umsiedeln.
  • Eine Spur Backpulver auf ihren Laufwegen auslegen. Die Tiere fressen das Backpulver und verenden. Die Vertreibung oder Umsiedelung ist zu bevorzugen!
  • Chemische Mittel aus dem Fachhandel zur Vertreibung oder Abtötung. Auch hier ist die Vertreibung mit natürlichen Stoffen zu bevorzugen!
Blattlaus

Blattläuse

Schadbild: braune, abgestorbene und eingerollte Blätter

Greifen an: alle Pflanzen und Gemüse im Gewächshaus und Freiland.

Bekämpfung:

  • Natürliche Feinde wie Schlupfwespen und Gallmücken gegen die Läuse einsetzen.
  • Mit Schutzpflanzen den Befall oder die Vermehrung eindämmen.
  • Mit Brennnesseljauche oder Spülmittelgemisch gegen die Tiere vorgehen.
  • Gelbtafeln im Gewächshaus oder deinen Bäumen aufhängen
  • Chemische Mittel aus dem Fachhandel.
Kohlfliegen

Kohlfliegen

Schadbild: die Fliegenlarven befallen den Boden. Die Pflanzen werden geschwächt und welken.

Greifen an: meistens Möhren, Radieschen, Rettich und viele Kohlarten (z. B. Blumenkohl, Rosenkohl)

Bekämpfung:

  • Pflanzen mit engmaschigen Netzen abdecken.
  • Mischkulturen mit Schutzpflanzen anlegen.
  • Befallene Pflanzen, die nicht mehr zu retten sind, umgehend entfernen. NICHT auf dem Kompost entsorgen!
  • Insektizide aus dem Fachhandel einsetzen. Gelbtafeln aufhängen.
Raupe

Raupen

Schadbild: Löcher in den Blättern, allgemeine Fraßspuren

Greifen an: meistens Kohlarten, Zwiebeln, Zierpflanzen

Bekämpfung:

  • Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen.
  • Manuelles Absammeln der Raupen
  • mit einem starken Wasserstrahl absprühen
  • mit Schmierseifenlauge besprühen
  • die Pflanzen mit Tabak, Knoblauchpulver oder Asche bestäuben
  • chemische Mittel wie Raupenleim oder Spritzmittel
Schnecke

Schnecken

Schadbild: Fraßspuren an Stiel und Blättern der Pflanzen

Greifen an: meistens Salat, Kohlarten, Blumenpflanzen

Bekämpfung:

  • manuelles absammeln von Hand
  • Schneckenfallen aufstellen
  • mit Schneckenzäunen um die Beete herum arbeiten
  • Beete mit Kalk, Sand, Sägespäne oder Rindenmulch einfassen
  • chemische Mittel wie Schneckenkorn auslegen
Spinnmilbe

Spinnmilben

Schadbild: kleine helle Punkte auf den Blättern, feine Spinnweben in den Stielachseln

Greifen an: Bohnen, Gurken, Rosen, Hibiskus, Efeu

Bekämpfung:

  • abduschen der Pflanzen mit Wasser
  • Einsatz von Phytoseiulus persimilis einer Raubmilben-Art
  • besprühen mit Pflanzenlaugen aus Kamille und Knoblauch
  • Insektenvernichtungsmittel aus dem Fachhandel
Trauermücke

Trauermücken

Schadbild: Fraßschäden an den Wurzeln der Pflanzen

Greifen an: breite Auswahl an Blumen und Gemüsepflanzen

Bekämpfung:

  • Gelbtafeln aufhängen, Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Erde stecken
  • 2-3 mm dicke Schicht Quarzsand auf der Beet-Oberfläche auftragen
  • Einsatz von Nematoden der Art Steinernema feltiae töten die Larven ab
  • wenig gießen, Staunässe vermeiden
  • chemische Insektenvernichtungsmittel einsetzen
Weiße Fliege

Weiße Fliege

Schadbild: klebrige Blätter, Verfärbungen der Blätter, Larven an der Blattunterseite

Greifen an: vornehmlich Gurken- und Tomaten-Pflanzen, aber auch Zierpflanzen

Bekämpfung:

  • Gelbtafeln aufhängen
  • die Pflanzen mit Pflanzenjauchen aus Brennnessel oder Knoblauch einsprühen
  • erkrankte Pflanzenteile entfernen und nach Möglichkeit verbrennen. Nicht auf den Kompost geben.
  • Chemische Insektenvernichter einsetzen
Wolllaus

Wollläuse

Schadbild: gelbliche Verfärbung der Blätter, einrollen der Blätter, Blattverlust, kleine weiße Spinnfäden

Greifen an: hauptsächlich Kakteen und Sukkulenten, aber auch Orchideen & Zimmerpflanzen

Bekämpfung:

  • Einsatz von Nützlingen wie Florfliegen
  • Schutzpflanzen wie Kapuzinerkresse in Mischkultur pflanzen
  • gießen mit Pflanzensud aus Knoblauch, Spiritus, Paraffinöl oder Kernseife
  • chemische Mittel aus dem Fachhandel

FAQ – zu Schädlingen im Gewächshaus

Im Boden können sich viele Ungeziefer einnisten und deine Pflanzen nachhaltig schädigen. Zu ihnen gehören Trauermücken, Springschwänze, Wurzelmilben, Engerlinge, Raupen, Lilienhähnchen, Schnecken, Ameisen.

Vom Schädlingsbefall kannst du dich mit dem Auslegen von Fallen, dem Einbringen von Nützlingen, dem Pflanzen von Schutzpflanzen oder mit chemischen Mitteln befreien. Je nach Schädlingsart ist eine der Möglichkeiten zu bevorzugen oder am effektivsten.

Da sich manche Schädlinge im Boden befinden, kann es nötig sein, dass du deine Gewächshauserde austauschen musst.

Die häufigsten Ungeziefer an Gurkenpflanzen sind Blattläuse, weiße Fliegen, Thripse und Spinnmilben. Aber auch Mehltau-Pilze sind ein weitverbreitetes Problem.

Die am meisten eingesetzten Mittel sind selbst angerührte Pflanzenjauchen, Fallen, chemische Insektenvernichtungsmittel, Einsatz von Nützlingen oder Schutzpflanzen. Manche Tiere lassen sich aufgrund ihrer Größe einfach absammeln.

Läuse entwickeln sich, wenn bestimmte Faktoren der Umgebung gegeben sind. Dazu gehören ein falscher Standort der Pflanze, bereits geschwächte Kulturen oder ein mit Stickstoff überdüngter Boden. Pflanzen in Monokultur sind ebenfalls anfälliger gegen den Befall von Blattläusen und deren Verbreitung.

Die erste Möglichkeit ist das Aufhängen von Gelbtafeln. Diese sollten bereits eine gute Menge an Fliegen wegfangen. Gießen mit ein paar Tropfen Lavendel oder Teebaumöl hilft auch, die Fliegen zu vertreiben. Der Einsatz von chemischen Mitteln zum Besprühen der Pflanzen ist auch eine Möglichkeit, die Fliegen loszuwerden.

Bei Mäusen immer erst mal alle Löcher verschließen, durch die die Tiere in dein Gewächshaus gelangen können. Als zweiten Schritt Nahrungsquellen der Tiere herausfinden, die zusätzlich zu deinen Pflanzen vorhanden sind. Diese dann entfernen.

Du kannst außerdem Fallen aufstellen. Manch Hobbygärtner schwört auf Pflanzen, die Wühlmäuse fernhalten. Dazu zählen Knoblauch, Kaiserkrone, Kamille, Minze, Pfefferminz und Hundszunge. Auch das Ausbringen von Menschen oder Tierhaaren insbesondere von Hunden und Katzen soll die Tiere fernhalten.

Wenn du erfolgreich Kellerasseln vertreiben willst, musst du dafür sorgen, dass es keine Staunässe und dauerhaft feuchte Stellen gibt. Mögliche Nahrungsquellen der Asseln eliminieren.

Engerlinge kannst du entweder manuell absammeln, indem du den Boden umgräbst und so die Larven freilegst oder du nutzt eine Falle. Schlussendlich kannst du auch ein Insektizid einsetzen, das sollte allerdings das letzte Mittel sein. Mit dem absammeln oder den Fallen solltest du recht gute Ergebnisse erzielen können, sodass du von chemischen Stoffen absehen kannst. Bedenke, dass chemische Stoffe auch meist Auswirkungen auf deine Pflanzen und die Umgebung haben. Am Ende könnten sogar Nützlinge darunter leiden und dezimiert werden.

Am besten stellst du eine natürliche Sprühlösung aus Wasser und Brennnesseln her. Damit besprühst du die Gurkenpflanzen. Die Läuse haften nicht mehr an den Pflanzen. Anstatt Brennnesseln kannst du auch Knoblauch, Oregano oder Kartoffeln verwenden.

Eine vielversprechende Möglichkeit ist der Einsatz von natürlichen Feinden wie zum Beispiel Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen oder Gallmücken. Diese verringern den Blattlausbestand auf jeden Fall.

Auch Schutzpflanzen können gegen die Blattläuse eine Hilfe sein. Pflanze zwischen die Gurkenpflanzen, Bohnenkraut, Lavendel, Salbei, Rosmarin oder Thymian. So werden die Läuse auf natürliche Weise vertrieben.

Wenn du Wühlmäuse vertrieben möchtest, kannst du versuchen diese mit folgenden Pflanzen in die Flucht zu schlagen: Knoblauch, Kaiserkrone oder Hundszunge.

Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Wühlmausfallen. Im Fachhandel bekommst du eine große Auswahl inklusive der Köder. Alternativ kannst du Ultraschall Geräte versuchen. Die Tiere sollen aufgrund des Ultraschalltones das Weite suchen. Ob das wirklich klappt, kannst du nur testen.

Ansonsten gibt es noch chemische Mittel gegen Wühlmäuse wie etwa Wühlmaus-Gas. Der Vorteil von Wühlmaus-Gas ist, dass die Nager nicht getötet werden, sondern nur vertreibt.