Einleitung
Krankheiten im Gewächshaus können genauso leicht vorkommen wie der Befall von Schädlingen. Kontrolliere regelmäßig deine Pflanzen auf Krankheiten und Schädlinge, um so früh wie möglich mit den Gegenmaßnahmen zu beginnen. Je eher du mit der Behandlung beginnst, desto mehr Pflanzen und Früchte überleben den Angriff.
Welche Krankheiten im Gewächshaus gibt es?

Die Pflanzenkrankheiten haben im Prinzip drei Erregertypen. Dazu zählen Pflanzenkrankheiten, die durch Pilze und Bakterien verursacht werden. Ein weiterer Typ sind Viren. Je nach Erregertyp sind unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten vorhanden.
Wichtig ist, die Krankheit früh zu erkennen und zu behandeln. Je früher du beginnst, umso höher sind die Heilungschancen.
Die Pflanzenkrankheiten haben dabei sehr unterschiedliche Schadbilder und greifen verschiedene Teile deiner Kulturpflanzen an. So können die Blätter befallen sein, was sich durch braune und welke Blätter bemerkbar macht. Des Weiteren können der Stängel und die Triebe befallen sein. Dabei erkennst du braune Stellen an den Stielen oder Triebspitzen. Wie auch bei den Schädlingen gibt es Krankheiten, die die Wurzeln der Pflanzen befallen. Dabei kann die Pflanze ihre benötigten Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen und zeigt ein welkes Gesamtbild.
Zu den bekanntesten Pflanzenkrankheiten gehören Mehltau, Braunfäule und Rostpilze.
Krankheiten im Gewächshaus vorbeugen

Du kannst Krankheitsbefall vorbeugen, indem du ein paar Sachen beachtest und konsequent umsetzt. Das wichtigste, um Krankheiten vorzubeugen, ist Sauberkeit im Gewächshaus. Du solltest jedes Jahr vor Saisonbeginn eine gründliche Reinigung und Desinfektion vornehmen. Dabei auch dein Gartenwerkzeug nicht vergessen. So können sich keine Schädlinge und Krankheitserreger aus dem alten Gartenjahr halten und vermehren.
Achte auch während der Saison darauf dein Gewächshaus sauber zu halten. Entferne Unkraut und alte Pflanzenreste direkt aus dem Gewächshaus. Anhäufungen von Resten sind ein guter Nährboden für Krankheiten und Schädlinge. Achte weiterhin auf einen regelmäßigen Luftaustausch und vermeide Staunässe sowie dauerhaft feuchte Stellen. Der Boden sollte über den Tag auch mal abtrocknen können.
Ein weiterer Einfallpunkt für Krankheiten bist du selbst. Eine gute Handhygiene hilft, dass du keine Krankheiten über deine Handflächen auf deinen Pflanzen verteilst.
Zu guter Letzt schau dir Pflanzen, die du ins Gewächshaus setzen möchtest, vorher genau an und prüfe sie auf Krankheits- und Schädlingsbefall. Setze ausschließlich gesunde Pflanzen ein.
Liegen wirklich Krankheiten im Gewächshaus vor?
Wenn dir Veränderungen an deinen Pflanzen auffallen, die keines Wegs normal sind und auf eine Krankheit hindeuten, solltest du eine genaue Ursachenforschung betreiben. Nicht jedes braune Blatt ist gleich eine Krankheit. Dennoch solltest du das Problem schnell ermitteln und Gegenmaßnahmen einleiten, um deine Pflanzen zu helfen und weitere Schäden zu vermeiden.
- Braune oder gelbe Blätter deuten auf ein Problem mit der Nährstoffversorgung hin. Eventuell liegt eine Wurzelfäule vor, durch die die Pflanze die Nährstoffe nur gehemmt aufnehmen kann. Des Weiteren könnte ein Wassermangel oder eine Überversorgung vorliegen.
- Der Abwurf von Blättern könnte auf einen Wassermangel zurückzuführen sein. Hier hilft einfach mehr zu gießen. Staunässe trotzdem vermeiden!
- Wenn der Standort für die Pflanzen nicht optimal ist, reagieren diese mit einem verminderten Wachstum. Prüfe hier, ob die Bedingungen am Standort wirklich für diese Pflanzengattung geeignet sind.
- Eingerollte Blätter deuten häufig auf einen Schädlingsbefall zum Beispiel durch Blattläuse an. Die Blätter rollen sich aber auch bei zu viel Sonnenlicht und Hitzestau zusammen. Achte hier auf die optimale Sonneneinstrahlung und eine gute und regelmäßige Belüftung. Behalte auch im Sommer die Temperaturen im Blick. Dein Gewächshaus heizt sich schnell auf über 40 °C auf. Abhilfe kann hier ein automatischer Fensteröffner schaffen.
- Wenn du deine Pflanzen in einer Mischkultur angepflanzt hast, kann es sein, dass sich die Pflanzen gegenseitig die Nährstoffe wegnehmen und der Wuchs nicht optimal ausfällt. Achte bei Mischkulturen immer darauf, welche Pflanzen in der Nachbarschaft zusammen passen.
- Bleiben Früchte zu klein oder es werden im schlimmsten Fall gar keine Früchte gebildet, kann dies ein Hinweis auf fehlende Nährstoffe sein. Hier kannst du mit einem guten Dünger oder am besten durch Einbringen von Kompost Abhilfe schaffen.
Welche Krankheiten sind die häufigsten?
echter Mehltau

Echten Mehltau erkennst du an weißem Belag auf den Blattoberseiten, während falsche Mehltau an den Blattunterseiten auftritt. Der echte Mehltau ist ein Pilz und fühlt sich bei warmem und trockenem Klima wohl. Der Belag lässt sich relativ leicht von den Blättern wischen.
Je länger der Pilz an den Pflanzen haftet, umso größer werden die Auswirkungen des Befalls. Der Belag ändert seine Farbe hinzu bräunlich und die Blätter fangen an auszutrocknen. Der echte Mehltau befällt nicht nur die Blätter der Pflanzen, sondern auch die Stiele und Triebe.
Das kannst du gegen den Mehltau unternehmen:
- Die befallenen Pflanzenteile kannst du entfernen und entsorgen. Da die Pilze lebende Pflanzenteile benötigen, kannst du die abgeschnittenen Pflanzenteile auch auf den Komposthaufen geben.
- Der Einsatz von chemischen Mitteln gegen den Pilz ist auch möglich. Im Fachhandel gibt es entsprechende Mittel.
- Hast du befallene Staudenpflanzen, kannst du diese im Herbst bis zum Boden zurückschneiden. Die Pflanzen treiben im Frühjahr ohne Mehltau aus.
- Kultiviere möglichst widerstandsfähige Pflanzen. Entsprechende Sorten kannst du im Fachhandel erwerben.
Hausmittel gegen Mehltau
Eine Lösung aus unbehandelter Rohmilch und Wasser im Verhältnis 1:8 wöchentlich auf die Pflanzen sprühen.
Grauschimmel

Grauschimmel ist der bekannteste und verbreitetste Schimmelpilz. Er kündigt sich mit braunen auf Blättern, Stängeln, Blüten oder Früchten an. Die befallenen Pflanzenteile beginnen zu faulen und bilden einen grauen Pilzteppich.
Wird der Pilz nicht entfernt, kann die Pflanze sich nur schwer gegen den Befall wehren und stirbt ab. Bereits geschwächte Pflanzen sind für die Pilze ein guter Nährboden, da diese Pflanzen dem Pilz nicht viel Widerstand entgegenstellen können.
Folgendes kannst du gegen Grauschimmel unternehmen:
- vermeide Staunässe und ein Übergießen im Gewächshaus
- die befallenen Pflanzenteile entfernen
- chemische Mittel zur Beseitigung einsetzen
- Pflanzen möglichst von unten wässern
- Obst wie Erdbeeren mit einer Schicht aus Stroh vor Bodenkontakt schützen
- keine Pflanzen- oder Unkrautreste im Treibhaus lagern
Krautfäule

Wenn du braune Flecken an Blättern, Früchten und Trieben deiner Pflanzen feststellst, könnte es sich um die Kraut- oder Braunfäule handeln. Wenn du Früchte mit diesen Flecken hast, sind diese nicht mehr genießbar. Die Fäule reicht tief in die Früchte und zerstört meist die ganze Frucht.
Folgende Maßnahmen helfen gegen Grauschimmel:
- gieße deine Pflanzen nur von unten
- Zur Vorbeugung kannst du deine Pflanzen mit Brennnesseljauche behandeln
- befallene Triebe solltest du abschneiden
- chemische Mittel auf Kupfer-Basis sind auch eine Möglichkeit
Fazit
Es gibt noch weitere Pflanzenkrankheiten, die deine Gewächshauskulturen befallen können. Die wir hier aufgelistet haben, sind die, die am häufigsten auftreten. Wenn du dich aber an die Sauberkeits- und Hygieneregeln hältst, wirst du merklich weniger Krankheiten zu bekämpfen haben. Wichtig ist, wenn du doch eine Krankheit feststellen solltest, dich zu vergewissern, welche Krankheit vorliegt und die richtigen Maßnahmen einleiten. Warte damit nicht zu lange. Je länger du wartest, umso mehr Pflanzen werden infiziert und die Bekämpfung dauert deutlich länger und ist zeitintensiver.